Haut, der untrügliche Indikator für das Alter eines Menschen?

Haare lassen sich färben, vieles kann man überschminken, aber dennoch kann man das Alter eines Menschen in der Regel anhand seiner Haut abschätzen. Dabei ist dies keineswegs eine exakte Wissenschaft mit genauen Parametren, denn die individuellen Unterschiede sind erheblich.

Aber verschiedene Hautmerkmale verändern sich halt im Laufe der Zeit und sind deutliche Hinweise auf das biologische Alter einer Person. Warum das so ist und was jeder einzelne dafür tun kann, sein größtes Organ gesund und jung zu erhalten, möchten wir an dieser Stelle beleuchten.

Woran zeigt sich der Alterungsprozess?

Viele kleine Muskeln im Gesicht ermöglichen das nonverbale Kommunizieren oder unterstützen die zwischenmenschliche Kommunikation. Normalerweise sind diese Bewegungen kaum bewusst zu kontrollieren und Mimik gehöret zum alltäglichen Leben. Was allerdings mit der Zeit entsteht, sind Fältchen, Falten und Linien.

Denn mit zunehmendem Alter bilden sich immer mehr feine Linien und teils auch tiefere Falten. Dazu gehört nicht nur, sondern auch die Nasolabialfalte, eine anatomische Struktur im Gesicht, die als Hautfalte oder -linie zwischen der Seite der Nase und dem Mundwinkel verläuft. Diese Falten sind bei allen Menschen vorhanden.

Sie können aber mit zunehmendem Alter oder aufgrund anderer Faktoren wie Sonnenschäden, Rauchen oder genetischen Veranlagungen deutlicher und tiefer werden. Auch die berüchtigten Krähenfüße um die Augen, Stirnfalten und Marionettenlinien um den Mund werden mit der Zeit markanter und untrügliche Verräter des biologischen Alters.

Wer sich nicht durch sehr bewusste und gesunde Ernährung und den strikten Verzicht auf Sonnenbad, Alkohol und Zigaretten kasteit, der wird bemerken müssen, dass mit den Jahren die Elastizität nachlässt. Dies führt zu einem weniger straffen Erscheinungsbild und zu unschönen hängenden Partien, wie z.B. an den Wangen oder am Hals.

Dazu kommt, dass sich die Hautstruktur und -dichte generell verändern. Denn mit zunehmendem Alter wird die Haut dünner und durchscheinender. Denn die natürliche Kollagen- und Elastinproduktion nimmt mit den Jahren ab. Bei vielen Menschen wird die „dünne Haut“ auch anfälliger für Verletzungen und Blaue Flecken.

Mit zunehmendem Alter können unregelmäßige Pigmentierungen, gemeinhin als Altersflecken bekannt, auftreten. Auch neue Leberflecken können entstehen, wobei die genauen Auslöser bislang nicht vollständig geklärt sind.

Mit der Zeit nimmt die natürliche Talgproduktion der Haut ab, wodurch sich Feuchtigkeit und Textur verändern. Die Haut fühlt sich trockener und rauer an. Auch die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern, nimmt leider ab. Bewegungsmangel führt zu einer schlechteren Durchblutung und zu unschön sichtbaren Blutgefäßen, wie Besenreiser.

Eine allgemein schlechtere Durchblutung kann sogar zu einem fahlen Teint führen. Besonders anfällig für all diese Veränderungen sind das Gesicht und die Hände. Hier wird besonders deutlich der Verlust von Unterhautfett sichtbar. Das Volumen und die Fülle des Gesichts nehmen ab, da das Fettpolster unter der Haut reduziert wird.

Aus dem rosig strahlenden Babyteint wird im Alter das typische eingefallene oder hohle Erscheinungsbild. Auch Augen- und Halsbereich neigen besonders dazu, Zeichen des Alterns zu zeigen, wie Tränensäcke, dunkle Augenringe und ein schlaffer Hals.

Portrait einer älteren Dame mit Falten
Die Haut, ein untrüglicher Indikator des Alters? / © pixabay.com – caropat

Wodurch kommen diese Alterungserscheinungen?

Die Alterungserscheinungen der Haut werden durch eine Kombination von inneren und äußeren Faktoren verursacht. Dabei betreffen die inneren Faktoren den natürlichen Alterungsprozess, der genetisch vorprogrammiert ist und durch biologische Mechanismen gesteuert wird.

Innere Faktoren

Die genetische Veranlagung spielt eine große Rolle dabei, wie schnell und in welcher Weise die Haut altert. Denn manche Menschen haben von Natur aus eine dickere oder widerstandsfähigere Haut. Hinzu kommen aber bei jedem Menschen hormonelle Veränderungen. Denn mit dem Alter ändern sich die Hormonspiegel, insbesondere bei Frauen nach den Wechseljahren.

Dies kann zu einem Rückgang der Talgproduktion, einer Abnahme der Hautelastizität und einer Verdünnung der Haut führen. Hinzu kommt die reduzierte Zellregeneration. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich nämlich der Zellumsatz.

Die Haut erneuert sich weniger schnell, was zu einer Ansammlung abgestorbener Hautzellen und einer stumpferen Hautoberfläche führen kann. Auch die Produktion von Kollagen und Elastin, den Proteinen, die der Haut Festigkeit und Elastizität verleihen, nimmt mit dem Alter ab. Dies führt, wie schon erwähnt, zu Faltenbildung und Hauterschlaffung.

Äußere Faktoren

Die äußeren Faktoren resultieren aus Umwelt- und Lebensstil-Einflüssen, die im ungünstigen Fall den Alterungsprozess der Haut beschleunigen können. Aber genau hier liegt auch die Chance, dem Altern der Haut bewusst entgegenzusteuern. Beispielswese ist die Sonneneinstrahlung einer der Hauptfaktoren für vorzeitige Hautalterung.

UV-Strahlen schädigen die Hautzellen, reduzieren die Kollagenproduktion und fördern die Bildung freier Radikale, was zu Falten, Altersflecken und einem ungleichmäßigen Hautton führt. Nicht minder schädlich ist das Rauchen. Denn Rauchen reduziert die Durchblutung der Haut, was zu einer schlechteren Sauerstoff- und Nährstoffversorgung führt.

Es beschleunigt dazu noch den Kollagenabbau und fördert die Bildung freier Radikale, was zu einer vorzeitigen Alterung führt. Eine unausgewogene Ernährung, die arm an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen ist, wird die Hautalterung beschleunigen. Zucker schädigt durch einen Prozess namens Glykation nachgewiesenermaßen die Hautstruktur.

Schadstoffe in der Luft schädigen die Haut und verursachen oxidativen Stress, was zu vorzeitigen Alterungserscheinungen führt. Aber auch unzureichender oder schlechter Schlaf behindert die Hautregeneration.

Generell kann chronischer Stress die Hautgesundheit beeinträchtigen, indem er Entzündungen fördert und somit den Alterungsprozess beschleunigt. Schminke, Vernachlässigung der Hautpflege oder die Verwendung ungeeigneter Produkte schädigt die Haut dauerhaft.

Die Alterungserscheinungen der Haut sind meist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Faktoren. Ein gesunder Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Hautpflege und Schutz vor Sonnenschäden können dazu beitragen, die sichtbaren Zeichen der Hautalterung zu verzögern. Menschen, die gut auf ihre Haut achten, sehen oft jünger aus als ihr tatsächliches Alter.

Quelle / Fotos: Redaktion / © pixabay.com